Igel – Mondberge Artenschutzkalender 2014 © Pützler

Braunbrustigel (Erinaceus europaeus)

Für alle, die mehr über diese Tiere wissen wollen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Braunbrustigel

Igel kommen in Europa, Afrika und Teilen Asiens vor. Sie fehlen auf dem amerikanischen Kontinent, wie auch in Australien. Der bekannteste Vertreter dieser Säugetierfamilie, die rund 25 Arten umfasst, ist der in Europa lebende Braunbrustigel. Auch wenn einige Arten gut klettern können, leben Igel hauptsächlich auf dem Boden. Darüber hinaus können einige Arten auch gut schwimmen und zumindest eine Art, der Große Rattenigel, sucht im Wasser sogar nach Nahrung. In der Regel erfolgt die Nahrungssuche jedoch auf dem Erdboden.

Das Fell der Igel ist meist unauffällig in Braun- und Grautönen gefärbt. Am Rücken und den Flanken verfügen die Vertreter der Unterfamilie der Stacheligel als wirksame Verteidigungswaffe über die namensgebenden Stacheln. Beim Braunbrustigel sind dies bis zu 8.000 Stück. Die Stacheligel haben eine Vielzahl an Lebensräumen besiedelt und sind in lichten Wäldern, Grasländern oder auch in Kulturlandschaften zu finden.

Die vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiven Tiere führen ein Leben als Einzelgänger. Stacheligel graben sich meist einen eigenen Bau als Ruheplatz. Bei Gefahr können sie sich zu einer Kugel zusammenrollen und ihre Stacheln aufrichten. In Gebieten mit Dauerfrost und Schnee sucht sich der Igel ab einer Temperatur von acht bis zehn Grad einen geeigneten Platz für den Winterschlaf. Bis dahin haben sich die Tiere während der Herbstmonate ein Fettpolster angefressen, das ihnen als Energiedepot dient.

Im Winterschlaf können sie die nahrungsarmen Monate so gut überstehen, denn ihre Körperfunktionen werden auf ein Minimum herabgesenkt. Die Körpertemperatur reduziert sich von etwa 36 Grad auf circa fünf Grad. Das Herz schlägt nur noch ca. fünf bis acht Mal in der Minute bei etwa 2–3 Atemzügen. Während des Winterschlafes von meist fünf bis sechs Monaten verliert der Igel zwischen 20 und 40 Prozent seines Körpergewichts.

Braunbrustigel sind prinzipiell ortstreu. Die Reviere der Weibchen umfassen etwa 30 Hektar, während Männchen Gebiete von 100 Hektar durchstreifen können. Auch wenn sie außerhalb der Paarungszeit den Kontakt zu Artgenossen meiden, überlappen sich ihre Reviere häufig und sie zeigen kein Territorialverhalten.

Es gibt keine genauen Bestandszahlen für die Igel im mitteleuropäischen Verbreitungsgebiet. Aber allein in Deutschland fallen jährlich etwa 500.000 Igel dem Straßenverkehr zum Opfer. In sechs Bundesländern wird der Igel als gefährdete Art eingestuft, wobei die Bedrohung hauptsächlich durch den Menschen herrührt. Sein Lebensraum wird immer weiter eingeschränkt. Für großflächige, industrielle Landnutzung werden Feldfluren bebaut und ausgeräumt. Dadurch wird ihr Lebensraum zudem zerstückelt und hat die Entstehung von Inselpopulationen zur Folge. Der für eine gesunde und widerstandsfähige Population notwendige Genaustausch wird verhindert. Solch isolierte Populationen sind stärker durch den Einfluss von Umweltveränderungen bedroht.


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