Eine Information der Primate Conservation Group

Der illegale Handel mit Wildtieren ist heutzutage Teil internationaler Multi-Billionen-Dollar-Geschäfte. Der Handel mit Menschenaffen hat sich über die letzten Jahre verändert, von einem eher als „Nebenerwerb“ ausgeübtem Einkommen hin zu einem organisierten und professionell durchgeführten Verbrechen.

Das Geschäft mit Menschenaffen ist mittlerweile gründlich organisiert und wird durch die Nachfrage an internationalen Märkten angetrieben. Dabei sind besonders Jungtiere gefragt, die von Wilderern eingefangen werden, nachdem der Rest der Familie getötet wurde. Seit 2007 wurden allein aus Guinea in Westafrika über 130 Schimpansen und 10 Gorillas mit gefälschten Papieren nach Asien verschifft. Neben Guinea sind Kamerun und die Demokratische Republik Kongo die Hauptländer, in denen Schimpansen und Gorillas auf illegale Weise beschafft werden. Untersuchungen haben ergeben, dass es etablierte und organisierte Schmuggelrouten in West- und Zentralafrika für den Handel dieser Tiere gibt, die via Sudan und Ägypten in den Nahen Osten und schließlich nach Asien führen.
Dort werden die Tiere an Unterhaltungsshows, wie sie in dubiosen Zoos oder Unterhaltungsparks gezeigt werden, oder an reiche Privatpersonen, die Affen als Statussymbol halten, verkauft. Zwischen 2005 und 2011 wurden mehr als 22.000 wildlebende Menschenaffen durch den illegalen Handel getötet, ca. 64% davon waren Schimpansen.

Das Verschwinden von jährlich ungefähr 3.000 Menschenaffen stellt eine schwerwiegende Bedrohung für deren Überleben dar und könnte darüber hinaus gravierende negative Auswirkungen auf die Lebensräume der Arten haben. Viele Studien weisen darauf hin, dass noch wesentlich mehr Menschenaffen im Laufe der Jagd und des Einfangens der Menschenaffenbabys ihr Leben lassen. Schätzungen zufolge werden im Durchschnitt sechs erwachsene Schimpansen im Kampf um ein Jungtier getötet.

Die Preise auf dem Schwarzmarkt für Menschaffen variieren stark. Ein Wilderer in Afrika mag für einen Schimpansen nur 50 bis 100 US$ bekommen, der Mittelsmann jedoch erhält schon viermal so viel. Orang-Utans können für Mittelsmänner schon circa 1.000 US$ einbringen. 2002 wurden zwei Gorillas für 400.000 US$ pro Individuum an einen Zoo in Malaysia verkauft – natürlich illegal!
Aufgrund dieser Entwicklungen hat sich die „Primate Conservation Group“ des Max Planck Instituts für Evolutionäre Anthropologie entschieden etwas dagegen zu tun. „Wir möchten in den verschiedenen Ländern, über die sich das Verbreitungsgebiet von afrikanischen Menschenaffen erstreckt, auf die Situation von Menschenaffen und deren Waisen hinweisen.“

In vielen afrikanischen Ländern bekommen Touristen und im Ausland lebende Europäer oder Amerikaner oft Menschenaffen als Haustiere angeboten. Viele dieser Menschen möchten den Tieren helfen und kaufen sie den Tierhändlern ab. Leider ist dies das falsche Signal an die Tierhändler, die in ihrem Streben, noch mehr Tiere zu wildern und anschließend zu verkaufen, bestärkt werden. „Wir möchten mit unserer Kampagne darauf hinweisen, dass es in jedem afrikanischen Land illegal ist, Menschenaffen zu kaufen und zu halten. Zudem möchten wir vermitteln, dass Menschenaffen, die in Gefangenschaft gehalten werden, irreparable mentale und körperliche Schäden erleiden können, da diese zumeist nicht artgerecht gehalten werden.“

Diese Tiere können auch nicht mehr ausgewildert werden, da sie nicht mehr in der Lage sind, sich in ihrem ursprünglich natürlichen Lebensraum selbst zu ernähren. Dazu kommt, dass die Tiere menschlichen Krankheitserregern ausgesetzt werden und diese in sich tragen könnten, die bei Kontakt mit wildlebenden Menschenaffen übertragen werden und diese auslöschen könnten.

Des Weiteren werden Menschenaffen zumeist als süße Babys gekauft, jedoch als erwachsene Tiere eine Gefahr für Menschen darstellen und zudem auch gefährliche Krankheiten, wie z.B. Ebola übertragen können.

Der Plan ist, in jedem afrikanischen Land, vom dem berichtet wird, dass Menschenaffen getötet und gewildert werden, um diese zu verkaufen, Poster zu verteilen, um so die ausländische Bevölkerung aufzuklären und dazu aufzurufen keine Menschenaffen zu erwerben, sondern sich an die lokalen Behörden oder auch an das Max Planck Institut zu wenden, so dass weitere Schritte eingeleitet werden können.

Wir fordern dazu auf:

  • niemals Menschenaffenwaisen oder andere geschützte Wildtiere zu kaufen
  • kein Interesse an Händlern zu zeigen, die geschützte Wildtiere anbieten
  • mit den lokalen Behörden oder mit uns in Kontakt zu treten und uns Informationen über Ort und Datum, evtl. sogar Geschlecht und Alter von Menschenaffen zu vermitteln, die entweder zum Verkauf angeboten oder als Haustiere gehalten werden

Dies ist nur der erste Schritt der Kampagne. Der nächste Schritt wird sowohl die Aufklärung der afrikanischen Bevölkerung, als auch die Ausweitung der benutzten Medien auf Radio und TV sein.
Für mehr Informationen: http://hetq.am/static/content/pdf/Trade_in_Apes.pdf

Nicole Seiler
Im Auftrag der
Primate Conservation Group


Solche Poster in verschiedenen Sprachen werden auch von Mondberge.com unterstützt. Besonderer Dank gilt dafür der Druckerei druckpartner in Essen.

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