© Dariusz Misztal

Deutscher Nachhaltigkeitspreis geht 3x an Städte aus Nordrheinwestfalen

Seit 2008 würdigt der deutsche Nachhaltigkeitspreis kreative Lösungen und Spitzenleistungen zum Thema Nachhaltigkeit in den Kategorien Unternehmen, Kommunen, Forschung, Bauen und Produkte und vergibt außerdem den Next Economy Award (NEA) an Startups, die auf Nachhaltigkeit und Green Economy setzen. In der Kategorie Kommunen, also Deutschlands nachhaltigste Städte und Gemeinden, steht der Gewinner bereits fest – und zum ersten mal seit der Vergabe der Auszeichnung (2012) kommen alle drei Städte aus dem selben Bundesland.

Klein, Mittel, Groß – und alle sind Sieger

Mit unter 10.000 zu über 50.000 bis hinzu über 300.000 Einwohnern gewinnen Saerbeck, Eschweiler und Münsterden deutschen Nachhaltigkeitspreis als jeweils nachhaltigste Kleinstadt, Stadt mittlerer Größe und Großstadt. Unterschiedlich in ihrer Größe, vereint vor allem das gemeinsame Bestreben um Nachhaltigkeit die nordrheinwestfälischen Ansiedlungen. Und bekanntlich führen viele Wege nach Rom – bzw. zur zukunftsorientieren, nachhaltigen und letztendlich grünen Stadtentwicklung. Grün meint dabei nicht immer die Schaffung von Grünflächen; ganz unterschiedlich, aber immer innovativ gestalten sich die Strategien und konkreten Maßnahmen zur Erreichung kommunaler Nachhaltigkeit.

Jury-Augen Leuchten: Energiewende, Stabilisierung von Ökosystemen & Enkeltauglichkeit

Die Gemeinde Saerbeck strebt nach einer Energieversorgung ohne fossile Energieträger und fasst mit einem Bioenergiepark einer potentiellen Energiewende ins Auge: auf dem 90 Hektar großen Gelände wird bereits Energie aus Wind, Sonne und Biomasse erzeugt. Für die Stadt Eschweiler stehen wirtschaftlicher Wohlstand, soziale Sicherheit und die Stabilisierung der Ökosysteme im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie an vorderster Stelle – und das nicht nur lokal: Eschweiler möchte global Verantwortung übernehmen und geht mit der Städtepartnerschaft mit Alta Floresta in Brasilien aus Sicht der Jury erfolgreich mit großen Schritten voran. Das multikulturelle Eschweiler legt großen Wert auf sozialen Frieden, schafft proaktiv Wohnraum und Arbeitsplätze für alle Qualifizierungsstufen. Münster macht sich nicht nur l(i)ebenswert durch ein attraktives Studentenleben, differenzierten Klimaschutzkonzepten oder sozialgerechter Bodennutzung mit Garantie der geringsten Kaltmiete. Münster ist vor allem die erste Stadt, die sich auf eine Divestment-Strategie verständigt. Wie der Name vermuten lässt beschreibt Divestment das Gegenteil von Investment und meint den Rückzug aus einer Investition, in der Regel also den Verkauf von Vermögenswerten. Das kann oft Teil politischer Kampagnen sein – und so ist es auch bei unserer Fahrradhauptstadt Münster: Seit Anfang 2016 will die Großstadt nicht mehr bei Unternehmen anlegen, die Kinderarbeit zulassen, Militärwaffen herstellen oder vertreiben, Atomenergie erzeugen, Fracking betreiben, Pflanzen oder Saatgut gentechnisch verändern, Tierversuche für die Herstellung von Kosmetika durchführen oder denen Korruption nachgewiesen worden ist (2018, Heinrich Böll Stiftung).

Allein drei Städten hat die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. außerdem ein Fördergeld von jeweils 30.000 € überreicht, um die Verfolgung der nachhaltigen Stadtentwicklung monetär zu unterstützen.

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