Orca (Orcinus orca)

Für alle, die mehr über diese Tiere erfahren wollen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwertwal

Der Orca, auch als Schwertwal bekannt, gehört innerhalb der Ordnung der Wale zur Familie der Delfine. Mit bis zu 9 m Körperlänge stellt er die größten Vertreter innerhalb dieser Gruppe. Zu seinen Beutetieren gehören Fische und Kopffüßer, aber auch Robben, Seekühe, Wale, andere Delfine und Meeresvögel. Seine zum Teil brutal anmutenden Jagdmethoden haben ihm unter den Walfängern auch den Namen Killerwal eingebracht. Je nach Region und Beute haben die Schwertwale, die in koordinierten Gruppen jagen, besondere Jagdstrategien entwickelt.

Ein auffälliges Merkmal der Orcas ist die Körperfärbung. Der größte Teil des Körpers ist schwarz. Im Kontrast dazu steht die weiß gefärbte Unterseite. Dieser Bereich erstreckt sich vom Unterkiefer über den Bauch und geht in der zweiten Körperhälfte mit einem Streifen auf die Flanken über. Auch die Unterseite der Fluke ist weiß sowie ein Fleck hinter den Augen. Hinter der Finne, die bei Bullen bis zu 1,8 m lang werden kann und ihnen den Namen Schwertwal eingebracht hat, liegt ein grauer Fleck, der individuell verschieden ist. Anhand dieser Zeichnung können Forscher einzelne Tiere mithilfe der Fotoidentifikation bestimmen.

Orcas sind in allen Weltmeeren vor allem in Küstennähe zu finden, wobei sie sich jedoch seltener in tropischen Regionen aufhalten. Auch in europäischen Gewässern sind sie häufig, insbesondere vor der Küste von Norwegen. In die südliche Nordsee und damit auch in die deutschen Küstengewässer dringen sie dagegen nur selten vor. Schwertwale leben in engen Familienverbänden. Ihr Sozialverhalten ist sehr komplex und die etwa 30 Tiere einer Familiengruppe sind eng über die mütterliche Linie verwandt. Sie entwickeln eigene Lautäußerungen und Jagdtechniken, die innerhalb einer Mutterlinie an die Kälber weitergegeben werden. Verbände eng verwandter Mutterlinien werden als Schulen bezeichnet.

Anhand ihrer Lautäußerungen können sie einer ursprünglichen Mutterlinie zugeordnet werden. In der Regel leben die Schulen voneinander getrennt, doch manchmal können sie sich auch zu einer Großgruppe von über 100 Tieren zusammenschließen.

Der weltweite Bestand des Schwertwales wird auf über 50.000 Tiere geschätzt. Eine Einstufung des Gefährdungsgrades in der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN, ist aufgrund der unzureichenden Datenlage nicht möglich. Lokale Populationen werden aber zum Teil stark von Fischern bejagt, die die Tiere gezielt abschießen, da diese den Fisch von Langleinen wegfressen. Diese Bestände sind dadurch lokal oftmals stark gefährdet. Ansonsten hat der Walfang in Bezug auf Orcas nur eine untergeordnete Rolle gespielt.

In den 1960er-Jahren wurde erstmals ein Orca in einem Aquarium ausgestellt. Seitdem erlangten die Tiere eine traurige Beliebtheit in Delfinarien, da sie aufgrund ihrer hohen Intelligenz Kunststücke erlernen und vorführen können. Die Haltung der imposanten Meeressäuger in Gefangenschaft ist stark umstritten, da ihnen ein artgerechtes Leben nicht ermöglicht werden kann. Ein Zeichen dafür ist, dass die charakteristische Rückenfinne der Männchen in Gefangenschaft umklappt. Dies ist auf eine Veränderung der stützenden Kollagenstruktur der Finne zurückzuführen, die genaue Ursache hierfür ist nicht geklärt. Während es in freier Wildbahn keinen einzigen dokumentierten Angriff von Schwertwalen auf Menschen gibt, haben Orcas in Delfinarien schon Menschen getötet.


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