Schimpanse © Ulrich Brodde

Schimpansen

Weitere Informationen zu Schimpansen:
Jane Goodall Institut Deutschland

Einleitung
Schimpansen gehören neben Bonobos, Gorillas und Orang-Utans zu der Gruppe der Menschenaffen. Sie werden in vier Unterarten eingeteilt, die allesamt in West-, Zentral- und Ostafrika verbreitet sind: Westafrikanischer Schimpanse, Zentralafrikanischer Schimpanse, Ostafrikanischer Schimpanse und Nigeria-Schimpanse. Schimpansen sind mit etwa 98% genetischer Übereinstimmung die engsten Verwandten des Menschen.

Merkmale
Schimpansen erreichen aufgerichtet eine Höhe bis zu 1,70 Metern, wobei Männchen größer als gleichaltrige Weibchen sind. Männchen wiegen durchschnittlich zwischen 34 und 70 kg, Weibchen zwischen 26 und 50 kg. In freier Wildbahn können Schimpansen bis zu 40 Jahre alt werden. Die Arme der Schimpansen sind deutlich länger als die Beine. Sie haben lange Finger und einen gegenübergestellten Daumen, somit eignen sich die Hände bestens zum Greifen. Der gesamte Körperbau der Schimpansen ist an ein Leben in den Bäumen angepasst. Zum Umherziehen, begeben sie sich jedoch zumeist auf den Boden. Schimpansen können aufrecht stehen und gehen, bewegen sich jedoch meist vierfüßig im Knöchelgang fort.

Verbreitung und Lebensraum
Schimpansen gibt es ausschließlich auf dem afrikanischen Kontinent und die vier Unterarten sind in West-, Zentral- und Ostafrika nördlich und südlich des Äquators verbreitet. Sie leben in Waldgebieten, in einem Mischgebiet aus Wald- und Grasflächen oder auch im tropischen Regenwald in Höhen bis zu 3.000 Metern. Schimpansen verbringen sehr viel Zeit auf Bäumen, bauen dort Schlafnester und auch der größte Teil der Nahrungsaufnahme findet auf Bäumen statt.

Lebensweise
Schimpansen leben in großen Gemeinschaften von bis zu 80 Tieren wobei innerhalb dieser Gemeinschaften lockere Kleingruppen existieren, die sich ändern können. Die Tiere kommunizieren mit Hilfe einer Vielzahl akustischer und visueller Signale miteinander.

Die Nahrung der Schimpansen besteht hauptsächlich aus Früchten, Nüssen, Blättern und anderen Pflanzenteilen wie Kräutern, Rinde oder Samen. Zudem verzehren sie auch tierische Nahrung wie Insekten oder auch kleinere Wirbeltiere. Für die Suche nach Nahrung und die Nahrungsaufnahme verwenden sie ein breites Spektrum an Werkzeugen, z. B. um Termiten zu angeln oder Nüsse zu knacken. Die Wahl der Werkzeuge variiert dabei von Gruppe zu Gruppe.

Bedrohte Arten
Schimpansen gehören laut Roter Liste der Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature) zu den bedrohten Arten und die Organisation schätzt den Gesamtbestand an Schimpansen auf nur noch etwa 300.000 Tiere. Dabei variieren die Bestandszahlen der einzelnen Unterarten stark.

Gründe für die starke Gefährdung der Schimpansen sind die Abholzung der Wälder, Wilderei und illegaler Handel mit ihrem Fleisch („Bushmeat“). Selbst in Schutzgebieten und Nationalparks sind die Schimpansen in vielen Fällen nicht vor Wilderern und der Zerstörung ihres Lebensraumes geschützt.


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