Schneeleopard – Mondberge Artenschutzkalender 2014 © Dannhaeuser

Schneeleopard (Panthera uncia)

Für alle, die mehr über diese Tiere erfahren wollen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schneeleopard

Beheimatet in den Hochgebirgen von 12 asiatischen Ländern (inkl. Russland) und mit nur noch 3.000 – 3.500 Tieren weltweit, gehört der Schneeleopard zu den am stärksten gefährdeten Großkatzen unseres Planeten. Zu den Großkatzen zählt der Schneeleopard übrigens wegen eines flexiblen Abschnitts des Zungenbeins. Kleinkatzen haben hingegen ein komplett verknöchertes Zungenbein, weshalb sie anatomisch nicht in der Lage sind, laut zu brüllen. Und hier nimmt der Schneeleopard auch schon zum ersten Mal eine Sonderstellung ein, denn obwohl er anatomisch in der Lage sein müsste zu brüllen, wurde dieses Verhalten noch nie beobachtet.

Schneeleoparden erreichen bei einer Schulterhöhe von ca. 60 cm eine Körperlänge von bis zu 130 cm. Hinzu kommt noch der Schwanz mit maximal 100 cm. Weibliche Tiere erreichen ein Höchstgewicht von etwa 40 kg, die größeren und schwereren Kater kommen mitunter auf 55 kg.

Die Anatomie des Schneeleoparden erinnert zwar an seine tropischen Verwandten, sie ist aber perfekt an die rauen klimatischen Bedingungen des Hochgebirges angepasst. Sein Kopf ist runder, die Schnauze kürzer und die Ohren sind kleiner als beim Leoparden. Mit seinem bis zu 12 cm langen Fell, dem dichten Unterfell, den großen Pfoten, die an den Sohlen ebenfalls behaart sind, ist er perfekt vorbereitet, um selbst noch in 6.000 m Höhe Temperaturen von bis zu -40°C zu trotzen. Außerdem ist das Fell tendenziell grau mit schwarzer und weißer Musterung, was ihn zwischen Felsen und Schnee nahezu unsichtbar macht.

Die gute Tarnung macht ihn zusammen mit seiner fast schon unglaublichen Sprungkraft – es gibt Berichte, dass Schneeleoparden über 15 m breite Felsspalten übersprungen haben sollen – zu einem erfolgreichen Jäger. Seine Beute besteht hauptsächlich aus Blauschafen und Steinböcken. Bietet sich jedoch die Gelegenheit, so verschmäht er aber auch Murmeltiere, Wildschweine und Schneehühner nicht.

Als Ansitzjäger schleicht er sich in der Dämmerung an seine Opfer heran oder erwartet sie an Wasserstellen und Wildwechseln. Aus der Deckung heraus greift er dann mit wenigen großen Sprüngen an und tötet seine Beute, indem er ihr die Kehle aufreißt. Gefressen wird dann an geschützter Stelle in einer Höhle oder unter einem Felsvorsprung.

Zwischen Januar und März findet bei den einzelgängerisch lebenden Schneeleoparden die Paarung statt. Nach einer Tragezeit von meist 100 Tagen bringt das Weibchen an einem gut geschützten Platz in der Regel 2 oder 3, in Einzelfällen auch bis zu 5, noch blinde und etwa 450 g schwere Junge zur Welt. Nachdem sie etwa 2 Monate in ihrem Versteck gesäugt wurden, fangen sie an, die Mutter auf ihren Streifzügen durch ihr Revier zu begleiten. In dieser Zeit beginnen sie auch, feste Nahrung zu sich zu nehmen, werden aber zusätzlich noch weitere 3 – 7 Monate von der Mutter mit Milch versorgt. Nach ungefähr 2 Jahren müssen sich die Jungtiere dann ein eigenes Revier suchen, das je nach Nahrungsangebot zwischen 20 und 100 km2 groß sein kann. Eine Schneeleopardin hat infolgedessen nur alle 2 Jahre einen Wurf Junge.

Dass der Schneeleopard so stark bedroht ist, verdankt er dem Menschen, der kontinuierlich seinen Lebensraum zerstört und ihn z.B. für die Gewinnung von mehr als fragwürdiger Arzneimittel tötet. Auch die Felle und sogar lebende Tiere sind in manchen Gesellschaften hoch begehrt. Da der Mensch immer weiter in den Lebensraum der Schneeleoparden eindringt, verschärft sich auch der Mensch-Wildtier-Konflikt immer mehr, da ein Schneeleopard hin und wieder auch in den Nutztieren der Menschen eine einfach zu erlegende Beute sieht.


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