Wale gehören, entgegen der umgangssprachlichen Bezeichnung „Walfisch“, zu der Ordnung der Säugetiere und leben ausschließlich im Wasser. Die rund 80 Walarten sind in zwei Unterordnungen, „Bartenwale“ und „Zahnwale“, aufgeteilt.

Obwohl Wale Säugetiere sind, sind sie nicht in der Lage, an Land zu überleben. Gestrandete Wale trocknen schnell aus, das eigene Körpergewicht drückt ihnen die Lungen zusammen oder bricht ihnen die Rippen, außerdem sterben sie aufgrund ihrer guten Wärmeisolation schnell an Hitzschlag. Wale sind Luftatmer und besitzen Lungen, können aber – je nach Art – bis zu zwei Stunden die Luft anhalten und unter Wasser bleiben. Dabei erreichen Wale Tauchtiefen die bei durchschnittlich 100 Meter liegen – bei Pottwalen sogar bis zu 3000 Metern.

Mit einer maximalen Körperlänge von 33 Metern und einem Gewicht von bis zu 200 Tonnen gehören Wale zu den größten Tieren, die jemals auf der Erde gelebt haben. Manche Arten können rund 200 Jahre alt werden.

Ihr Körperumriss ähnelt dem von großen Fischen, das Skelett wird vom Wasser stabilisiert und kommt daher ohne kompakte Knochen aus. Der Körper ist von einer dicken Speckschicht eingehüllt, die 50 cm dick werden kann.

Wale sind in allen Meeren der Welt anzutreffen. Die Aufteilung der Lebensräume der einzelnen Arten ergibt sich entlang bestimmter Temperaturgrenzen in den Ozeanen.

Fast alle Walarten haben ein hochentwickeltes Sozialverhalten und leben in Gruppen (sogenannte „Schulen“). Die einzelnen Schulen haben eine feste Hierarchie, die durch Beißen, Schieben oder Rammen bestimmt wird. Die Tiere kommunizieren miteinander, indem sie gesangähnliche Töne von sich geben, die über hunderte von Kilometern im Wasser zu hören sind.

Die Ernährung von Walen ist abhängig davon, ob es sich um „Bartenwale“ oder „Zahnwale“ handelt. „Zahnwale“ ernähren sich von Fischen oder Kraken und schnappen sich auch mal einen Seehund oder einen Wasservogel. „Bartenwale“haben keine Zähne, sie fressen, indem sie ihr Maul mit Meerwasser füllen und es durch eine Art Kamm (die Barten) sieben. Sie leben nur von winzig kleinen Krebsen und Algen im Wasser, davon nehmen sie bis zu vier Tonnen am Tag zu sich.

Wale gebären vollentwickelte Kälber, die sie 4 bis 12 Monate mit sehr fetthaltiger Milch säugen. Da Wale keine Lippen zum Saugen haben, wird die Milch dabei durch die Muskulatur der Milchdrüsen aktiv in das Maul der Jungen gespritzt.

Die Bestände vieler Walarten sind vor allem durch Umweltverschmutzung, Fischerei und industriell betriebenen Walfang deutlich zurückgegangen.

Das Töten von Walen zu kommerziellen Zwecken wurde durch die internationale Walfangkommission verboten. Allerdings werden auch heute noch Wale gejagt. Vor allem japanische Walfangschiffe jagen Wale verschiedener Arten zu vorgeblich wissenschaftlichen Zwecken. Grönland und einigen indigenen Völkern der Welt ist der Walfang aus traditionellen Gründen (und um ihr Überleben zu sichern) erlaubt. Island und Norwegen erkennen das Verbot nicht an und betreiben einen offenen kommerziellen Walfang.

Aber nicht nur der Walfang, sondern besonders die stark zunehmende Meeresverschmutzung stellt für die großen Meeressäuger ein ernst zu nehmendes Problem dar. Schwermetalle und Reste vieler Pflanzen- und Insektengifte sind biologisch nicht abbaubar. Über die Meerespflanzen und Beutetiere gelangen sie dann in die Körper der Wale. In der Folge werden die Tiere anfälliger gegenüber Krankheiten und bekommen weniger Junge.

Auch die Zerstörung der Ozonschicht wirkt sich auf die Wale aus, denn Plankton reagiert sehr empfindlich auf Strahlung und vermehrt sich weniger stark.


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