Gepard © Winfried Wisniewski

Gepard (Acinonyx jubatus)

Geparde gelten als die schnellsten Landtiere der Welt. Sie sind eng mit den amerikanischen Pumas verwandt und gehören zur Gruppe der Katzen. Sie sind die einzige Art ihrer Gattung, da sie sich von allen anderen Katzenarten durch Körperbau und Jagdverhalten unterscheiden.

Das Fell der Geparde hat eine gelbliche Grundfarbe, wobei die Bauchseite meist deutlich heller ist. Es ist mit schwarzen Flecken übersät, die deutlich kleiner sind als die von Leoparden und keine Rosetten bilden. Geparde haben extrem lange, dünne Beine und einen sehr schlanken Körper mit einem kleinen, runden Kopf und einem langen Schwanz. Die Pfoten tragen dicke, schuppige Sohlen; ihre Krallen sind nur bedingt einziehbar. Obwohl Geparde eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 150 cm haben und etwa 80 cm hoch sind, wiegt ein ausgewachsenes Tier nur ca. 60 Kilo.
Einst waren Geparde in fast ganz Afrika, Vorderasien, auf der indische Halbinsel und in Teilen Zentralasiens verbreitet. Heute sind sie fast nur noch in Afrika, südlich der Sahara, anzutreffen.

Geparde sind reine Steppen- und Savannentiere, die Bereiche mit hohem Gras und Hügeln bevorzugen. Sie sind tagaktiv und, was die Männchen betrifft, geselliger als die meisten anderen Katzen, denn sie formen Verbände, in denen sie zu zweit oder zu dritt leben.

Ihr Jagdverhalten ist ganz auf die Geschwindigkeit ausgelegt. Sie pirschen sich auf ca. 50 bis 100 Meter an ihre Beute heran, um sie dann blitzschnell anzugreifen. Ihre Beute wird dabei einfach überrannt: Geparde laufen in die Beine der Opfer, die daraufhin das Gleichgewicht verlieren und stürzen. Anschließend drücken Geparde den Beutetieren mit den Zähnen die Kehle zu. Geparde zerbeißen also nicht die Nacken- oder Halswirbel, um ihre Beute zu töten, sondern ersticken sie.

Geparde zerbeißen also nicht die Nacken- oder Halswirbel, um ihre Beute zu töten, sondern ersticken sie. Geparde müssen schnell fressen, denn sie können ihre Beute gegen andere Raubtiere wie Hyänen oder Leoparden praktisch nicht verteidigen.

Obwohl sich ihre Ausdauer auf wenige 100 Meter beschränkt, sind 50 bis 70 % der Jagden erfolgreich. Kein anderes einzeln jagendes Raubtier hat eine höhere Erfolgsquote.

Jahrhundertelang haben Geparde Menschen durch ihre Eleganz und Geschwindigkeit fasziniert, doch heute schwinden die Bestände rapide. Seit der Wende zum 20. Jahrhundert ging der Gepardenbestand weltweit um mehr als 85 % zurück. Namibia, im südlichen Afrika, ist mit etwa 3.000 Tieren die Heimat der größten noch verbliebenen Gepardenpopulation. Fast 95 % dieser Geparde leben außerhalb geschützter Reservate auf zur Viehhaltung genutztem Farmland. Dort gibt es natürliche Beute im Überfluss. Allerdings sehen die Farmer in den Geparden eine Bedrohung ihrer Viehherden. Sie jagen die Geparde, stellen Fallen auf und töten sie. Wissenschaftliche Studien belegen jedoch, dass der Verlust von Nutzvieh durch Raubtiere minimal ist. Geparde ernähren sich hauptsächlich von Wildtieren.

Aus diesem Grund stellt die Lösung des bestehenden Mensch-Wildtier-Konflikts eine der größten Herausforderungen beim Schutz der Geparde dar. Hierbei ist Umweltbildung und die Entwicklung von neuen Managementstrategien bei der Viehhaltung und dem Umgang mit Wildtieren besonders wichtig. Verstärkte Aufklärungsarbeit und Umweltbildung für Farmer sowie die Entwicklung von „Geparden-freundlichen“ Viehhaltungsmethoden soll die Akzeptanz für Geparde als Bestandteil eines natürlichen Ökosystems erhöhen. Der anhaltende Mensch-Wildtier-Konflikt kann so auf Dauer gelöst werden.


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