© Andreas Klotz

Berggorilla (Gorilla gorilla beringei)

Für alle, die mehr über diese beeindruckenden Tiere erfahren wollen:
http://www.berggorilla.de/deutsch/frame.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Berggorilla

Der Berggorilla gehört zur Primatenfamilie der Menschenaffen und zu den seltensten Primaten überhaupt. Sie wurden erst im Oktober 1902 entedeckt – vom deutschen Hauptmann Robert von Beringe, daher auch ihr Beiname Gorilla beringei beringei.

Berggorillas haben einen stämmigen Körperbau. Sie erreichen in normaler aufrechter Haltung (stehend) eine Höhe von bis zu 1,75 Meter. Mit bis zu 250 Kilogramm können ausgewachsene Männchen doppelt so schwer werden wie Weibchen. Ihr Fell ist schwarz,

Die charakteristische Graufärbung älterer Männchen (so genannter „Silberrücken“) beschränkt sich auf den Rücken. Kennzeichnend sind das langgestreckte Gesicht und der verhältnismäßig breite Brustkorb. Berggorillas haben sehr lange, seidige Haare, vor allem an den Armen. Außerdem sind sie am stärksten von allen Gorillas an das Bodenleben angepasst. Ihre Füße sind den Unseren deshalb sehr ähnlich.

Berggorillas sind in ihrem Lebensraum und in ihrer Lebensweise einzigartig. Ihr Lebensraum sind Gebirgswälder zwischen 2.200 und 4.000 Metern Seehöhe. Keine anderen Gorillas steigen so hoch in die Berge hinauf und leben in so kühlem Klima.

Berggorillas bewohnen nur zwei kleine Gebiete im „Herzen Afrikas“. Sie kommen zum einen im Gebiet der Virunga-Vulkane im Dreiländereck der Demokratischen Republik Kongo, mit Ruanda und Uganda vor, zum anderen im Bwindi Impenetrable Forest im südwestlichen Uganda (Bwindigorillas).

Berggorillas leben in Familien oder Gruppen. Meist bestehen diese Gruppen aus einem erwachsenen Männchen, mehreren Weibchen und dem dazugehörigen Nachwuchs. Es gibt auch „Junggesellen-Gruppen“ mit mehreren Männchen – in diesem Fall übernimmt ein starkes Männchen die dominante Rolle.

Berggorillas klettern nur selten auf Bäume. Am Boden bewegen sie sich wie alle afrikanischen Menschenaffen im Knöchelgang fort. Sie sind tagaktiv, ernähren sich von Blättern, Wurzeln und Früchten und errichten jeden Abend ein Schlafnest aus Blättern und Ästen. Dieser Vorgang dauert oft weniger als fünf Minuten, jedes Nest wird nur einmal verwendet.

Berggorillas spielen eine Schlüsselrolle in ihren tropischen Waldökosystemen, die maßgeblich das globale Klima regulieren. Ihr Aussterben wäre ein unwiederbringlicher Verlust. Gorillas haben keine natürlichen Feinde – ein erwachsener Gorilla hat nichts und niemanden zu fürchten – außer seine nächsten Verwandten: Uns. Die Menschen. Menschen zerstören den Lebensraum der Gorillas durch Abholzung des Waldes und Brandrodung. Menschen töten Gorillas, um sie als Trophäe oder Fetisch zu verkaufen, oder jagen sie als – in manchen Gegenden im Kochtopf sehr geschätztes – „Bushmeat“. Gorillas tappen in Schlingen, mit denen einheimische Jäger Ducker-Antilopen nachstellen – und verenden an Wundbrand. Sie sind permanent gefährdet durch immer neue Kriege, Bürgerkriege und Revolten in den Staaten, auf deren Gebieten ihre Lebensräume liegen.

Zu Beginn der 1950er Jahre ist ihr Bestand auf nur wenige hundert Tiere geschätzt worden; in den letzten zwanzig Jahren ist ihre Zahl von 620 auf rund 790 Tiere angestiegen. Die Population ist jedoch immer noch so klein und fragil, dass für eine Entwarnung kein Anlass besteht.

Wir alle können (noch) etwas für die dauerhafte Erhaltung der Art tun. Wenn wir die Bergregenwälder in Afrika bewahren, wenn wir die Gorillas – so gut es geht – vor Wilderern und Krankheiten schützen, dann gibt es die begründete Hoffnung, dass auch künftige Generationen diese Tiere noch lange bewundern können.

Menschen und Gorillas verbindet ein gemeinsames Erbe, das es zu schützen, das es fortzutragen gilt in eine Zukunft, die wir fair miteinander teilen sollten.


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