Feldhase – Mondberge-Artenschutz-Kalender 2013 © Kanzler

Feldhase (Lepus europaeus)

Für alle, die mehr über diese Tiere erfahren wollen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Feldhase

Der Feldhase ist im kontinentalen Europa, dem Mittleren Osten und Zentralasien zu Hause. Schon vor vielen Jahrhunderten wurde er in Großbritannien eingeführt und später auch im östlichen Nordamerika, Südamerika, Australien, Neuseeland und auf vielen Inseln angesiedelt. Feldhasen leben hauptsächlich im offenen Feld und auf Wiesen, die mit Hecken und Buschwerk umrandet sind. Wenn sie aufgeschreckt werden, können die bis zu 75 Zentimeter großen Tiere mit bis zu 55 Kilometern pro Stunde flüchten.

Sieht man von der Paarungszeit ab, lebt der Feldhase normalerweise als Einzelgänger. Er ist bei Sonnenaufgang und in der Abenddämmerung unterwegs und verbringt die meiste Zeit tagsüber auf freiem Feld in kleinen, auch Sassen genannten Mulden. Im Sommer fressen Feldhasen Gräser, Kräuter und Feldfrüchte. Ihre Kost im Winter sind Zweige, Knospen und Rinde. Ihre Zähne wachsen ständig nach, um dem intensiven Gebrauch gerecht zu werden. Manchmal findet man Feldhasen auch beim Äsen in Gruppen – vermutlich suchen sie so bei der Nahrungsaufnahme Schutz in der Gruppe.

Ihr für gewöhnlich scheues Verhalten ändert sich im Frühling, wenn man sogar tagsüber beobachten kann, wie sie sich gegenseitig über die Wiese jagen. Die Paarungszeit ist zwischen Januar und August; die fruchtbarsten Monate sind aber vor allem März und April.

Das Weibchen hat durchschnittlich drei Würfe im Jahr. Bevor das Weibchen nicht paarungsbereit ist, wehrt es jeden Annäherungsversuch der Freier ab. Dabei stellt sie sich sogar mitunter auf die Hinterbeine, um das unerwünschte Männchen mit den Vorderpfoten zu attackieren. Für dieses Verhalten wurde der Ausdruck vom „verrückten Märzhasen“ geprägt. Ist das Weibchen dann aber bereit und hat sich für ein Männchen entschieden, beginnt eine wilde Jagd über das Land und nur der Auserwählte darf sich mit ihr paaren.

Der Feldhase ist zwar relativ häufig in seinem Verbreitungsgebiet anzutreffen, bestimmte Populationen sind jedoch rückläufig. In Deutschland ist der Feldhase in einigen Bundesländern als „stark gefährdet“ gelistet, obwohl sein Bestand 2011 auf ungefähr vier Millionen Tiere geschätzt wurde. Der Grund für den Rückgang der letzten 50 Jahre wird mit der Intensivierung von landwirtschaftlichen Anbaupraktiken und Krankheiten in Zusammenhang gebracht. Dünger und Schädlingsbekämpfungsmittel sowie der Rückgang von Naturhecken und Brachflächen bedrohen den Lebensraum des Feldhasen ebenso wie die Tatsache, dass der Hase weiterhin gejagt wird. In einigen Teilen der Welt, besonders auch in Amerika und Australien, vermehrt sich der Feldhase jedoch so schnell, dass er Schäden in der Landwirtschaft und auch der heimischen Tier- und Pflanzenwelt anrichtet.


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