Libelle – Mondberge-Artenschutz-Kalender 2013 © Siegel

Libellen (Odonata)

Für alle, die mehr über diese Tiere erfahren wollen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Libellen

Die Gebänderte Prachtlibelle ist am auffälligsten, wenn sie sich während ihrer Balz entlang sonniger Bachufer bewegt. Die Männchen, erkennbar an ihren lichtdurchlässigen, mit einem schillernden blau-schwarzen Streifen versehenen Flügeln, patrouillieren in ihren Territorien und warten auf vorbeikommende Weibchen. Sobald ein Weibchen mit seinen hellgrün schimmernden Flügeln naht, beginnt das Männchen mit seiner auffälligen Balz. Das flatternde Männchen führt das Weibchen zu einem bevorzugten Paarungs- und Eiablageplatz. Zur Paarung verbinden sich die Libellen zu dem sogenannten „Paarungsrad“. Die Paarung dauert ein bis zwei Minuten und während der Eiablage unter Wasser, auf Blättern oder Stängeln von Wasserpflanzen, wird das Weibchen vom Männchen bewacht. Im Idealfall kann sich das Männchen bis zu zehn Mal pro Tag paaren.

Aus den Eiern entwickeln sich zahlreiche aquatisch und räuberisch lebende Larven. Diese Stadien dauern ein bis zwei Jahre. Die Larven ernähren sich von Wasserflöhen, Mückenlarven und verschiedenen anderen Kleinorganismen, indem sie mithilfe einer Fangmaske ihre Beute ergreifen. Hat die Larve ihre vollständige Größe erreicht, dann klettert sie an einem Zweig aus dem Wasser, um die Metamorphose in ihre terrestrische Form abzuschließen. Nach dem Aushärten ihrer Flügel fliegt die junge Libelle davon und alles was zurückbleibt, ist eine leere Larvenhülle. In Mitteleuropa erscheinen die erwachsenen Tiere vor allem zwischen Mai und Mitte Juni, die letzten im September.

Im Durchschnitt leben die erwachsenen Libellen nur einige Wochen. In dieser Zeit kann man sie über Wiesen und an Waldrändern fliegen und jagen sehen. Später kann man sie in der Nähe von fließenden Gewässern bei der Paarung beobachten. Die Fähigkeit der Tiere, jeden Flügel unabhängig voneinander zu bewegen, sowie ihre Facettenaugen mit über 30.000 Facetten, tragen zur außergewöhnlichen Wendigkeit der Libellen bei.

Die Insektenordnung, zu der Klein- und Großlibellen gehören, die Odonata, umfasst etwa 5.900 Arten weltweit. Von den 85 Arten, die in Deutschland zu finden sind, ist die Gebänderte Prachtlibelle eine der größten und am weitesten verbreitete. Die Art ist in ganz Eurasien von der atlantischen Küste bis zum Baikalsee und im nordwestlichen China zu finden. Leider sind ihre bevorzugten Lebensräume, langsam fließende Tieflandbäche und Flüsse mit üppiger Vegetation und schlammigen Böden, von Zerstörung und Wasserverschmutzung betroffen. Als Folge davon sind viele lokale Populationen rückläufig. Die Umwandlung von Lebensräumen, um Platz für die moderne Landwirtschaft und den Bau von Gebäuden zu schaffen, bedroht viele Libellenarten: Zwei Drittel der in Deutschland lebenden Arten gelten als gefährdet und 20 % werden als vom Aussterben bedroht gelistet. In Deutschland sind alle Libellenarten durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt.


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