Das durch Mondberge unterstützte Hilfsprojekt in Uganda veröffentlichte den Jahresbericht 2017:

Partnerschaftliche Bildungsarbeit zum Schutz der Menschenaffen in Bwindi Jahresbericht zur Gestaltung der Umwelt- und Naturschutzbildung Bwindi Impenetrable Nationalpark 2017

Emily Turinawe, Joseph Agaba, Kira Roberts, Jack Richardson und Martha Robbins

BACEP ist eine Kooperation zwischen dem Cleveland Metroparks Zoo, dem North Carolina Zoo, dem Projekt UNITE for the Environment und dem Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie. Das gemeinsame Ziel ist der Schutz von bedrohten Arten, insbesondere Menschenaffen im Bwindi Impenetrable Nationalpark. Hierzu werden die örtlichen Gemeinden mithilfe verschiedener Programme für den Naturschutz sensibilisiert. Derzeit arbeitet BACEP mit vier Grundschulen, die alle in einem Radius von fünf Kilometern zur Nationalparkgrenze liegen. Diese Schulen sind: Ruhija Primary School, Bitanwa Primary School, Mburameizi Primary School und Kanyashogi Primary School. Diese Zusammenarbeit begann 2014 und baut auf vorherige Aktivitäten zur Umwelt- und Naturschutzbildung auf, die bereits seit 2008 im Rahmen des Bwindi Gorilla Projekts des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie organisiert wurden. BACEP erweitert diese Aktivitäten um zwei Komponenten: Lehrer-Aus- und -Fortbildung, entwickelt durch das UNITE for the Environment-Programm (mit Sitz nahe dem Kibale Nationalpark) sowie eine Auswertung der Arbeitseffektivität von BACEP. Die Lehrerausbildung legt den Fokus auf schülerzentrierten Unterricht, der sich als besonders effektive Lernmethode erwiesen hat.

Die Anwohner der Gemeinden um den Bwindi Impenetrable Nationalpark wissen sehr wenig über die Umwelt, Umweltschutzbelange oder die vom Aussterben bedrohten Berggorillas, die ganz in der Nähe leben. Darüber hinaus gibt es großen Bedarf, den Bildungsstandard und die Ausstattung der Schulen zu verbessern (sie verfügen weder über Elektrizität, noch über fließendes Wasser und elementare Mittel wie Papier, Stifte, Kreide und tragbare Tafeln sind stets knapp). Eine Möglichkeit, dieses Problem anzugehen ist das Angebot von Unterrichtsstunden und anderen Aktivitäten zur Umwelt- und Naturschutzbildung für Grundschulkinder. 2008 begann das Bwindi Gorilla Projekt des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie mit den beiden Schulen zu arbeiten, die dem Sitz des Instituts in Ruhija am nächsten liegen, der Ruhija Primary School und der Bitanwa Primary School. Diese beiden Schulen haben lediglich sechs Lehrer für etwa 350 Schüler in den Grundschulklassen    1 bis 7. Im Jahr 2012 wurde das Projekt erweitert und sechs weitere Schulen (Mburameizi, Ruhija Model and Nursery, Kamuko, Kanyashogi, Buremba und Karambi) wurden im Zuge des gemeinschaftlichen Projekts Great Ape Education Program (GAEP) zusätzlich einbezogen. Aus der vorausgegangenen Arbeit in diesem Bereich ist nun BACEP entstanden. Aufbauend auf die bisherigen Aktivitäten des Max-Planck-Instituts erfolgt durch BACEP seit 2015 eine Zusammenarbeit mit vier Schulen, bei der lehrerorientierte Elemente integriert werden. Konzipiert wurden diese vom UNITE for environment-Programm, das im Kibale Nationalpark tätig ist. Das 2015er BACEP-Modell wurde in den vergangenen drei Jahren nach und nach entwickelt, um das Programm den wandelnden Bedürfnissen der Lehrer, Schüler und Gemeindemitgliedern im Umfeld des Bwindi Impenetrable Nationalparks anzupassen.

  • Monatlicher Umwelt- und Naturschutzunterricht für die Klassen P 5, 6 und 7 an vier Grundschulen. Ziel ist es, den Unterricht so schülerzentriert zu gestalten, wie es in der Lehrerausbildung gezeigt wurde.
  • Durchführung von Lehrerfortbildungen in jedem Trimester (drei Mal im Jahr), um die Kenntnisse der Lehrer in den Bereichen Naturschutz und Methoden des schülerzentrierten Unterrichts auszubauen.
  • Durchführung zusätzlicher Aktivitäten, wie Waldrundgänge, Müllsammeltage und die Nutzung von Baumschulen, um Lehrern und Schülern mehr praktische Erfahrungen im Bereich Umwelt- und Naturschutzbildung zu bieten.
  • Die Vernetzung der Schulen durch die Veranstaltung von Wettbewerben in jedem Trimester. Die Schulen zeigen hier auf verschiedene Weise, z. B. in Form von Diskussionsrunden, Musik, Tanz und Theater, was sie über Naturschutzbelange gelernt haben.

Es war ein sehr erfolgreiches Jahr für das Bwindi Apes Conservation Education Projekt. Dank des unermüdlichen Einsatzes unserer Mitarbeiter, Spender, der Gemeinden und Schulen hat das Projekt im Laufe des Jahres 2017 enorme Fortschritte zu verzeichnen und wurde von Schülern wie Lehrern sehr gut angenommen. Sie sind sehr daran interessiert, zu lernen und mehr über die Zusammenhänge zwischen Naturschutz und ihrem Alltagsleben zu erfahren. Wir sind sehr optimistisch, durch das Programm den Wissensstand der Schüler im Hinblick auf die Bedeutung der Berggorillas, des Bwindi Impenetrable Nationalparks und allgemeiner Naturschutzbelange zu erweitern. Zudem sind wir sicher, dass BACEP sich als Erfolg erweisen und ein Beispiel für effektive Umwelt- und Naturschutzbildung sein wird. Aufgrund von Erfahrungen und dem Interesse der Gemeinden wird das Programm weiterentwickelt und ausgebaut. 

Wir haben Folgendes erreicht – um nur einige Erfolge dieses Jahres zu nennen:

  • Umwelt- und Naturschutzunterricht an vier örtlichen Grundschulen, zusätzlich zur Bereitstellung wesentlicher Schulmaterialien.
  • Einbindung der Gemeinden durch Tagesaktionen wie beispielsweise Müll einsammeln und Bereitstellung von öffentlichen Abfallbehältern für die Bevölkerung in der Tourismuszone um Ruhija. Die Gemeindeaktionen haben das Motto “Haltet die Gorillatourismus-Zone sauber und immergrün”. 
  • Erhalt und Pflege der Baumschulen an den Grundschulen mit dem Ergebnis, dass 1490 Setzlinge an die Familien der Schulkinder verteilt und weitere 171 bei den Schulen gepflanzt werden konnten.
  • Drei Wettbewerbe mit Beteiligung der vier Schulen: Ein Musikwettbewerb mit dem Thema “Gesundheitspflege und Hygiene”, bei dem ein Gedicht, traditioneller Tanz und Lied zur Gesundheit von Mensch und Gorilla sowie dem Erhalt des Waldes aufgeführt wurden. Ein sportlicher Wettkampf, an dem nahezu 140 Schüler teilgenommen haben. Und ein dritter Wettbewerb, bei dem zum Thema “Der Naturschutz in Bwindi hat mehr geschadet als genützt” debattiert wurde.
  • Durchführung von drei Lehrerfortbildungen mit den Schwerpunkten Abfallwirtschaft, Konflikte zwischen Mensch und Natur und Bwindis Tier- und Pflanzenwelt. 
  • Durchführung von Schülerbeurteilungen und Unterrichtsbeobachtungen zur Bemessung des Fortschritts und der Effektivität des Programms  

Wir haben Folgendes erreicht – um nur einige Erfolge dieses Jahres zu nennen:

  • Umwelt- und Naturschutzunterricht an vier örtlichen Grundschulen, zusätzlich zur Bereitstellung wesentlicher Schulmaterialien
  • Aktive Sozial- und Gemeindearbeit, einschließlich Filmvorführungen und Müllsammeltagen
  • Erhalt und Pflege der Baumschulen an den Grundschulen mit dem Ergebnis, dass knapp 6.000 Baumsetzlinge an die Familien der Schüler verteilt werden konnten
  • Aufbau einer Lehrwerkstatt für brennstoffsparende Öfen; für 2016 sind zwei weitere Workshops geplant, so dass auch andere, etwas weiter von Ruhija gelegene Gemeinden von den Techniken profitieren können
  • Zwei Wettbewerbe mit Beteiligung der vier Schulen; ein Musik-, Tanz- und Theaterwettbewerb mit dem Thema “Bevölkerungswachstum” sowie eine “Wissensmeisterschaft” zum Verständnis globaler Variationen. Die Schüler erhielten Hintergrundinformationen zu zwölf Ländern und maßen sich dann in Form von Gedichten sowie einem Quiz.
  • Durchführung von zwei Lehrerfortbildungen mit rund 25 Teilnehmern und dem Schwerpunkt Biodiversität
  • Durchführung von Schülerbeurteilungen zur Bemessung des Fortschritts und der Effektivität des Programms

Wir ermöglichten sechs Lektionen zum Umwelt- und Naturschutz für die Klassen P 6 und 7 an den vier am Programm beteiligten Schulen. In diesem Jahr umfasste der Unterricht die folgenden Themen: Waldrundgänge, Was ist ein Menschenaffe?, Mülleinsammlung (Allmendeproblematik), der Konflikt zwischen Mensch und Natur, Umweltbedrohungen sowie Aktivitäten in Bwindi und anderen Nationalparks. 

Ähnlich wie 2016 haben wir den Umwelt- und Naturschutzunterricht auf die Klassen P 6 und 7 beschränkt. Die einzelnen Lektionen wurden an jeder Schule jedoch öfter gehalten, so dass kleinere Unterrichtsgruppen möglich waren und die Inhalte an den Stand der anwesenden Schüler angepasst werden konnten. Auf diese Weise erreichten wir eine weitaus angemessenere Lernsituation.

Der Lehrplan hebt die Bedeutung von Biodiversität und Naturschutz hervor, indem der Fokus auf die Ökologie von Bwindi, insbesondere die zwei Menschenaffenarten, Schimpansen und Berggorillas, gelegt wird. Zudem wurden drei Lektionen mit Hintergrundwissen zur Unterstützung der außerschulischen Aktivitäten integriert; eine Lektion bezüglich der Notwendigkeit von Baumschulen, eine weitere zum Thema Lebensräume in Bwindi, abgestimmt auf die Waldrundgänge, und, zur Komplementierung der Müll-Sammel-Aktivitäten, eine Lektion zur “Allmendeproblematik”.

Wir bemühen uns, in jede Lektion eine Aktivität einzubauen und die Entwicklung von Fähigkeiten wie Lesen, Schreiben, Rechnen und Problembewältigung zu fördern. Der Unterricht soll die Schüler stets ermutigen, mitzuwirken und selbst zu entdecken.

BACEP hat 2017 zwischen den vier Schulen drei Schülerwettbewerbe veranstaltet. Der erste war ein Musik-, Tanz- und Theaterwettbewerb zum Thema Gesundheitspflege und Hygiene bzw. Abfallwirtschaft. Die Schüler traten in vier Bereichen gegeneinander an. Jede Schule führte ein Gedicht, ein Lied, einen traditionellen Tanz und ein Theaterstück vor. Das Lied und das Gedicht wurden in Englisch vorgetragen, das Theaterstück und der traditionelle Tanz in der Heimatsprache, so dass Eltern und andere Zuschauer die Botschaft der Schüler verstehen konnten. Bei dem zweiten Wettbewerb handelte es sich um einen sportlichen Wettkampf. Obwohl es hier keinen direkten Bezug zur Umwelt- und Naturschutzbildung gibt, unterstützt BACEP auch die sportliche  Komponente, da sie bei den Schülern sehr beliebt ist. In diesem Jahr haben 140 Schüler teilgenommen und sich in Disziplinen wie Schubkarren-Laufen, Flaschen-Befüllen, Sackhüpfen und Dreibeinrennen gemessen. Darüber hinaus fand ein Rennen zwischen Lehrern und BACEP-Mitarbeitern statt. Der letzte Wettbewerb des Jahres war eine Debatte zum Thema “Der Naturschutz in Bwindi hat mehr geschadet als genützt” Lastly, the final competition of this year was a debate competition under a theme ‘‘Conserving wildlife in Bwindi has done more harm than good’’

© BACEP

Für die Gewinner des Musik-, Tanz- und Theaterwettbewerbes organisierte BACEP im Mai 2017 einen Besuch beim lokalen Radiosender. Die Schüler und Lehrer der Kanyashogi primary school fuhren zum Rundfunksender von Kanungu, um die Öffentlichkeit über Gesundheitspflege und Hygiene zu informieren. Im Rahmen einer einstündigen Sendung präsentierten sie Lieder und Gedichte zum Thema. Auf dem Weg zum Sender besuchten die Schüler außerdem eine der Kirchen der Kinkiizi Diözese (Cathedral Nyakatere C.O.U), um auch der Kirchengemeinde Lieder und Tänze vorzuführen. Der Bischof dieses Bistums hat sich sehr für ein Verbot von Plastiktüten in allen Schulen, Kirchen und Krankenhäusern eingesetzt. Der Kirchenführer, der den Gottesdienst leitete, dankte der Schule und BACEP für die gute Arbeit zur Erhaltung der Hygiene an ihrer Schule.

BACEP hat in diesem Jahr drei Lehrerausbildungen durchgeführt. Entwickelt wurden sie in Anlehnung an eine seit sechs Jahren von “’UNITE for the Environment” im Kibale Nationalpark angewendeten Methode. Im Ergebnis sollen die Lehrer Umwelt- und Naturschutzbildung problemlos in ihre Lektionen einbauen können und ihre Lehrmethoden in schülerzentrierten Unterricht umwandeln. Die Lehrerausbildungen beinhalteten Unterrichtsstunden, Diskussionsrunden und Aktivitäten, die die Teilnehmer in ihren Klassen anwenden können, um den Schülern das Thema näher zu bringen (im Zuge der Ausbildung erhalten die Lehrer alle für die Aktivitäten notwendigen Materialien). An jedem Workshop nahmen etwa 40 Lehrer teil. Die Themen werden von den Lehrern ausgewählt. In diesem Jahr wurden die Abfallwirtschaft, der Konflikt zwischen Mensch und Natur sowie die Tier- und Pflanzenwelt Bwindis behandelt. Zu Beginn und am Ende der Aus- und Fortbildung wurden die Lehrer bewertet, um festzustellen, ob sie effektiv war.

Um die Effektivität der Lehrgänge zu beurteilen, werden Beobachtungen im Klassenraum durchgeführt. Zum einen wollten wir feststellen, ob die Lehrer ihr in der Ausbildung erlangtes Umwelt- und Naturschutzwissen in ihren Unterricht integrieren, zum anderen wollten wir die eingesetzten Lehrmethoden verfolgen. Für eine genauere Einschätzung, fanden die Beobachtungen auch in zwei Schulen statt, die nicht an unserem Lehrerfortbildungsprogramm teilnehmen (Karambi and Kitojo). In diesem Jahr wurden 41 Lehrer betrachtet; 31 in den vier BACEP-Schulen und weitere 10 in den zwei “Kontroll-Schulen”. Anhand der Daten zur Klassenraum-Beobachtung von 2015 bis 2017 konnte der North Carolina Zoo sowohl im Bereich der Lehrmethoden (Bild 1) als auch bei der Einbindung Umwelt- und Naturschutzwissen (Bild 2) Verbesserungen aufzeigen. Die Graphiken verdeutlichen den Fortschritt der BACEP-Lehrer während der vergangenen drei Jahre und zeigen den Unterschied zwischen den BACEP- und den Kontrollschulen auf.

© BACEP
© BACEP

Schüler der Grundschulklassen 3 und 6 wurden zu Beginn und am Ende des Schuljahres  mithilfe einfacher Fragebögen beurteilt, um zu prüfen, ob die den Lehrern während der BACEP-Ausbildung vermittelten Informationen an die Schüler weitergegeben wurden. Insgesamt wurden zu Beginn des Jahres 172 und am Ende des Jahres 168 Schüler geprüft. Der Fragebogen beinhaltete 21 Fragen – eine Kombination aus den Bereichen Wissen, Einstellung und Verhalten. Für eine genauere Einschätzung, fanden die Beobachtungen auch in zwei Schulen statt, die nicht an unserem Lehrerfortbildungsprogramm teilnehmen (Karambi and Kitojo). Die Analyse der 2017 durchgeführten Bewertung zeigte eine Verbesserung in den meisten Fragen für die BACEP-Schulen. Dagegen gab es nur in sehr wenigen Punkten eine Verbesserung bei den Kontrollschulen, die nicht am BACEP-Programm teilnehmen.   

Eine der größten Belastungen für Bwindis örtliche Gemeinden ist ihr unermesslicher Bedarf an Holz als Heizmaterial, zum Kochen und als Baustoff. Die Baumschulen dienen als interaktiver Klassenraum, da sie den Kindern ermöglichen, aktiv an den Prozessen Keimung, Gärtnern und Baumpflanzung teilzuhaben. Wenn die Baumsetzlinge endgültig eingepflanzt werden können, behalten die Schulen ein paar, und der Rest wird an die Familien der Kinder verteilt. Das Holz aus den Baumschulen wird schließlich für nachhaltige Zwecke, als Baustoffvorrat oder Brennstoff, für Schulprojekte oder die Familien der Kinder genutzt. Darüber hinaus sind die verteilten Bäume umweltfreundlich oder agrar-/forstwirtschaftlich nutzbar. In diesem Jahr wurden 1490 Bäume an die Eltern der vier Schulen verteilt und weitere 171 auf den Schulgeländen gepflanzt. (s. Tabelle 1). Leider waren die Baumschulen in diesem Jahr weniger erfolgreich, da es weniger Regen als im letzten Jahr gab. Zudem gab es Vandalen, die die Bäume der Mburameizi Primary School entwurzelt haben.

Projekt zur  Umwelt- und Naturschutzbildung 

Baumpflanzungen 2017

Schule Baumart Verteilte Bäume An den Schulen gepflanzte Bäume
Bitanwa P.S. Caliandra 0 0
Pinus 400 0
Kanyashogi P.S. Caliandra 210 0
Pinus 294 171
Mburameizi P.S. Caliandra 0 0
Pinus 0 0
Ruhija P.S. Caliandra 108 0
Pinus 478 0
Total 1,490 171
© BACEP

Im März lud BACEP Schüler zu Waldrundgängen ein, um mehr über den Bwindi Impenetrable Nationalpark zu lernen. Die Lektion konzentrierte sich auf die Beobachtung der Unterschiede der Lebensräume und ihrer äußerlichen Eigenschaften. Von den vier Schulen haben 338 Schüler und 8 Lehrer teilgenommen. Der Waldrundgang beinhaltete auch einen Besuch des Mubwindi-Sumpfes. Die Schüler / Kinder aus diesem Gebiet kennen Geschichten über das Mädchen (Nyinamukari), das vor mehr als 100 Jahren in dem Sumpf geopfert wurde. Die Guides der UWA (Ugandan Wildlife Authority) erzählten diese Geschichte erneut, während die Schüler den Sumpf betrachteten. Es handelt sich um eine wichtige kulturelle Tradition der Region und wird noch heute genutzt, um Umweltschutzbelange zu vermitteln. 

Wie bereits in den vergangenen Jahren, haben wir auch 2017 einen Müll-Sammel-Tag veranstaltet. Dieses Jahr haben 321 Schüler von vier Schulen an dieser Aktivität teilgenommen. Das Aufsammeln von Abfall soll helfen, eine persönliche Verantwortlichkeit für den Zustand der Umwelt zu entwickeln und die Sauberhaltung des Gemeindegebiets als gemeinschaftliche Aufgabe wahrzunehmen. Diese Aktivität bewegt die Schüler nicht nur, hinsichtlich der Pflege ihres lokalen Umfeldes die Initiative zu ergreifen, sondern bringt sie auch mit einer Tierwelt in Kontakt, die sie sonst vielleicht nie kennengelernt hätten, beispielsweise mit Affen, Vögeln, Schlangen und anderen kleinen Tieren. In diesem Jahr haben auch 150 Mitglieder der Ruhija Community Gorilla Tourism Development Association die Schulkinder begleitet. Anschließend hat der diensthabende Leiter des Ruhija Sektors (Ugandan Wildlife Authority) die Gemeindemitglieder und Schüler getroffen und mit ihnen über die Gefahren von Abfall in den Gemeinden und Wäldern gesprochen. Die Gemeinden waren froh über den Beitrag des Leiters und begrüßten die Idee des Müll-Sammelns bzw. einer sauberen Tourismus-Zone in Ruhija. Eines der Gemeindemitglieder bat BACEP, diese Programme in den Schulen und Gemeinden langfristig zu etablieren, um den Abfall zu reduzieren und die Anwohner über die Gefahren einer verschmutzten Umwelt zu informieren. Parallel zur diesjährigen Müll-Sammel-Aktion fand eine Unterrichtsstunde zum Thema “Allmendeproblematik” statt, um darzulegen, dass eine Zusammenarbeit aller notwendig ist, um die geteilten Ressourcen zu bewahren.

© BACEP

Nach dem BACEP-Müll-Sammel-Tag und den Gesprächen zwischen der Parkaufsicht und der Gemeinde, wurde eingeräumt, dass öffentliche Abfallbehälter nötig sind. BACEP organisierte die Aufstellung von vier Abfallbehältern in der Gemeinde in Zusammenarbeit mit der Ruhija Community Development Association, die dann im August einen Müll-Sammel-Tag der Gemeinde veranstaltete, um den Abfall im Umfeld des Geschäftszentrums zu reduzieren. Fünf Stunden lang wurde Müll eingesammelt, anschließend gab es ein Treffen mit dem Vorstand des Gemeindeverbandes und dem Ranger des Ruhija Sektors. Die Gemeinde hat nun das Motto “Haltet die Gorillatourismus-Zone sauber”.

© BACEP

Die BACEP-Schulen haben sich bereitwillig am Umweltschutz beteiligt, z. B. durch die Einrichtung von Umweltschutzvereinen, die an den Schulen viele Aktivitäten durchführen, wie die Anbringung von Müllbeuteln auf dem Schulgelände, tägliches Müll-Sammeln und wöchentliche Müllverbrennung. Die Vereinsmitglieder haben Gemüse auf dem Schulgelände angepflanzt und planen außerdem die Pflanzung von Obstbäumen. Zusätzlich haben die  Umweltschutzvereine zusammen mit den Schulleitern Musik-, Tanz- und Theatergruppen gegründet, die an Elterntagen, Abschlussfeiern und Schulsonntagen gute Arbeit in Sachen Sensibilisierung der Bevölkerung leisteten. Über 300 Kirchenmitglieder wurden an Ruhija und Kanyashogi primary schools unterhalten. Eine der BACEP-Schulen (Kanyashogi primary school) hat Tafeln entwickelt und im Umfeld des Schulgeländes aufgestellt, um den Menschen Wege aufzuzeigen, den wunderbaren Bwindi Impenetrable Nationalpark und die Umwelt im Allgemeinen zu erhalten. 

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Das BACEP-Projekt wird von Frau Emily Turinawe und Herrn Anthony Kalyegira geleitet (unter der Aufsicht von Frau Dr. Martha Robbins, Herrn Tinka John und Herrn Jack Richardson). Frau Turinawe verfügt über Erfahrungen im Bereich der Umweltwissenschaften und der Gemeindearbeit. Frau Turinawe und Herr Kalyegira stamen aus der Region und sprechen die locale Sprache Rukiga. Ihre Mitwirkung ermöglicht uns eine effektive Kommunikation mit den Schülern und den Menschen der Gemeinde, deren Englischkenntnisse begrenzt sind, und gewährleistet, dass unsere Unterrichtsinhalte von den Schülern und Lehrern verstanden werden. Herrn Anthony Kalyegira wurde eine neue Position als Senior Environmental Officer für den Kamwenge Distrikt angeboten. Er wird daher 2018 nicht mehr Mitglied in unserem Team sein. Das Projekt profitiert auch von einer engen Zusammenarbeit mit der Uganda Wildlife Authority und einigen Regierungsbeamten, wie dem lokalen Vorsitzenden (Gemeinderat III), dem Sub County Chief (unterer Kreisdirektor) und dem für Bildung zuständigen Stadtrat, dessen Mitarbeiter BACEP oft bei der Organisation von Schülerwettbewerben und Veranstaltungen unterstützen und die Veranstaltungen auch gern besuchen.

Wir bedanken uns bei allen Mitarbeitern von BACEP, MPI, ITFC, UNITE for the Environment, dem North Carolina Zoo, dem Cleveland Metroparks Zoo, MONDBERGE, der UWA, Regierungsbeamten und Mitarbeiter im Gesundheitswesen, die uns bei diesem Projekt geholfen haben. Wir danken außerdem Dr. Corrine Kendall und Dr. Kristen Lukas für ihren Beitrag zu unserem Programm und Dr. Austin Leeds für seine Analyse der Schüler-Fragebögen. Darüber hinaus bedanken wir uns bei allen Lehrern und Schülern, die zum Erfolg des Projektes beigetragen haben. Zudem sind wir den diversen Spendern für ihre langfristige Unterstützung unserer Arbeit sehr dankbar. Schließlich danken wir auch den örtlichen Gemeinden, die dieses Projekt zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit haben werden lassen. 

© BACEP

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